Es weihnachtet! Jetzt, wo der erste Schnee bis ins Tal gefallen ist, ist es höchste Zeit die heurige Keksproduktion zu starten! Ich starte meine Weihnachtsbackstube mit richtigen Klassikern: zarten Linzer Kipferln wie beim Konditor!
Ich muss ja gestehen, dass ich mit Linzer Kipferln (und anderem Linzer Spritzgebäck) früher nicht viel anfangen konnte. Beim weihnachtlichen Kekslbacken haben sie auch nie eine besonders große Rolle gespielt. Da wurde (neben Evergreens wie Vanillekipferln und Zimtsternen) eher kreativ rumprobiert und auf Kreationen wie Kürbiskernkipfeln gesetzt. In meiner Konditorausbildung habe ich das leckere Gebäck nun erstmals richtig kennengelernt und mich so richtig darin verliebt!
Klar also, dass die zarten Linzer Kipferln auf dem heurigen Keksteller nicht fehlen durften. Ich bin fast schon süchtig nach ihnen und hab’ sie schon ganze 4 mal gebacken! Und das hat einen einfach Grund: Andere Kekse verlangen eine Ruhezeit, nach der sie mühsam ausgerollt, ausgestochen und der restliche Teig wieder zusammengeknetet werden muss, bevor das ganze Spiel wieder von vorne beginnt. Die meisten Kipferln (egal ob Vanille, Kürbiskern oder Nougat) müssen von Hand geformt werden und sind oft so mürbe, dass sie beim Formen fast auseinanderbrechen. Das macht das Kekse backen oft etwas mühsam.
Meine Linzer Kipferln sind da ganz anders. Die werden nämlich ganz einfach flugs mit den Küchenmaschine (oder eben dem Handmixer) zusammengerührt und dann schnell auf ein Backpapier gespritzt. Rein in den Ofen, nach dem Backen mit Marmelade füllen und zusammensetzen. Nun noch in Schokolade tunken und schon sind sie fertig. Na gut, ein paar Dinge gibt es schon zu beachten. Sobald ihr das Mehl in den Teig eingearbeitet habt, dürft ihr euch nicht mehr zuviel Zeit lassen, weil der Teig “anzieht” und so schwerer zum aufspritzen wird. Außerdem ist die Masse recht fest, so dass ihr unbedingt einen Stoffspritzbeutel nehmen solltet, und nicht auf die Plastikvariante zurückgreifen sollt (das ist übrigens allgemein die nachhaltigere Variante – just saying). Wenn ihr diese Tipps beherzigt, sollte dem Linzer Kipferln Glück nichts mehr im Weg stehen!
Zutaten
- 300g weiche Butter
- 110g Puderzucker, gesiebt
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 1 Eigelb
- abgeriebene Schale einer halben Zitrone
- Saft einer halben Zitrone
- 390g Mehl, gesiebt
Außerdem
- Marillen- oder Johannisbeermarmelade
- Schokoglasur oder temperierte Kuvertüre zum Tunken
Anleitung
- Den Ofen auf 180° Umluft vorheizen, einen Spritzbeutel mit Sterntülle und 2 - 3 Backbleche mit Backpapier vorbereiten.
- Die weiche Butter in die Küchenmaschine geben und kurz anschlagen. Dann den Puderzucker und das Salz zugeben und zu einer sehr weichen, hellen Masse schlagen. Dabei die Butter immer wieder mit einem Teigschaber von Rand lösen.
- Das Ei, Eigelb, Zitronenschale und -saft zugeben und die Masse nochmal anschlagen, bis das Ei komplett eingearbeitet ist.
- Das Mehl auf die Masse sieben und mit einem Teigschaber flott unterheben.
- Die Hälfte des Teigs in den Spritzsack geben. Nun könnt ihr nach Lust und Laune Kipferln, Stangerln, Rosetten, oder was euch sonst noch so einfällt auf das Backpapier spritzen. Ich mag meine Linzer Kipferln (und auch das restliche Spritzgebäck) gern recht klein - aber das könnt ihr ganz nach Geschmack machen. Wichtig ist, dass ihr bei einer Größe bleibt, weil ihr das Gebäck ja noch zusammensetzen müsst.
- Mit der zweiten Teighälfte gleich verfahren, dann die Backbleche in den Ofen geben und einen Kochlöffel in der Ofentür einklemmen, dass ein kleiner Luftzug herrscht.
- Für ca. 10 Minuten backen oder bis eure Linzer Kipferln goldgelb sind - darauf achten, dass sie nicht zu dunkel sind.
- Vollständig auskühlen lassen, dann immer zwei Kipferl (oder Stangerl) mit Marmelade zusammenkleben und in die vorbereitete Schokoglasur oder temperierte Kuvertüre tunken.
- Die Schokolade über Nacht anziehen lassen, dass die Linzer Kipferl in eine Keksdose geben und so verstecken, dass sie euch niemand weg isst!
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