Wer kennt das nicht? Man geht im Frühling durch Wald und Wiesen, und plötzlich steigt einem dieser unverkennbare Duft in die Nase: Holunder! Einer dieser Gerüche, die mich sofort in meine Kindheit zurückversetzen. Kein Wunder also, dass ich sofort mit einem Jutebeutel bewaffnet losmusste, um Unmengen der Blüten zu sammeln. Denn: Es ist Zeit für Holunderblütensirup!
Es gibt Dinge, die werden mich immer an meine Oma erinnern. Neben Schlutzkrapfen, Gute Nacht Geschichten mit den Heldinnen Rosinchen und Violettchen und einer guten Partie ladinisch Watten ist das vor allem eins: Holunderblütensirup! Seit ich mich erinnern kann – und mit Sicherheit noch sehr viel länger – kocht sie jeden Sommer Unmengen an Holunderblütensirup ein, um die Familie durch den Winter zu bringen. Weil wir diesbezüglich nämlich ziemlich verwöhnt sind, verweigern wir nämlich jede Art von gekauften Sirupen, sondern wollen den “real deal”. Einzig der – ebenfalls selbstgemachte – Johannisbeersirup wird als Alternative anerkannt.
Als ich also nach scheinbar endlosen Strapazen (davon muss ich euch beizeiten mal erzählen) mit einer Ausbeute wieder daheim angekommen war, war klar, wen ich wegen des perfekten Rezeptes konsultieren musste. Nein, nicht Google war gefragt. Auch auf Pinterest konnte ich diesmal verzichten. Vielmehr suchte ich Rat bei der Königin des Holundersirups: meiner Oma. Und natürlich stand sie mir sofort mit Rat und Tat zur Seite und kramte sogar extra noch ihr Jahrzehnte altes Rezept hervor, um auch ja sicher zu gehen, dass sie mir nichts Falsches diktierte.