Ich liebe die Vorweihnachtszeit. Endlich darf man aus vollem Herzen den Kitsch zelebrieren! Neben Glühwein, Geschenke suchen und Weihnachtsliedern (die bei mir übrigens nicht nur in Dauerschleife laufen, sondern bei denen ich auch noch lautstark mitsinge – ohne Rücksicht auf meine des öfteren eher leidend wirkenden Mitmenschen) finde ich ja die ganzen Adventskalender, die es überall gibt, besonders toll. Ich finde es Jahr für Jahr wieder echt super, was sich gerade Bloggerinnen und Blogger oft antun, um ihre Leserinnen und Leser gut durch die Weihnachtszeit kommen.
Da ein täglicher Adventskalender aber nicht nur viel Freude bringt, sondern auch ein riesiger Aufwand ist, freut es mich besonders, dass ich heuer bei der Adventskalenderaktion “24 Türchen bis Weihnachten” mitmachen darf. Die wunderbare Stefanie von Sweet Baking Stories hat nämlich einen Blogger-Adventskalender organisiert, indem sie zu einer kulinarischen Reise durch Deutschland, Österreich und der Schweiz einlädt. Dabei liegt das Augenmerk auf regionalen Spezialitäten und Leckereien.
Als einzige Österreicherin in diesem Adventskalender darf ich euch heute ein traditionelles Rezept vorstellen aus meiner Heimat vorstellen: Tiroler Zelten.
Bei Zelten handelt es sich um ein Früchtebrot ähnlich dem bayrischen Kletzelbrot, welches vor allem im Winter als Energielieferant gebacken wird. Dabei unterscheidet man zwischen dem Tiroler Zelten, welcher mehr Brotanteil hat und bei den die Füllung quasi in den Teig eingeschlagen wird, und dem Südtiroler Zelten, der dunkler ist und nur sehr wenig Teig hat, der außerdem mit den Früchten verknetet wird. Da meine Oma aus Südtirol kommt, die Familie meines Opas aber aus Nordtirol, gibt es bei uns eine Mischung aus diesen beiden Zelten – quasi eine nord-südtiroler Fusion: Der Teiganteil des Nordtiroler Zelten vermischt mit dem verkneteten Aussehen des Südtiroler Zelten.
Traditionell wird der Zelten mit Dörrbirnen gebacken – weil meine Familie und ich die aber nicht unbedingt mögen, werden die weggelassen bzw. durch anderes Dörrobst ersetzt. Wichtig beim Zeltenbacken ist, dass man damit nicht zu lange wartet – ein richtig guter Zelten sollte vor Weihnachten die Chance haben, zumindest ein bisschen durchzuziehen. Der ideale Zeitpunkt zum Backen ist für mich deshalb 1 Woche bis 10 Tage vor Weihnachten. So können sich die Aromen am besten entfalten und ihr habt zu Weihnachten einen saftigen, intensiven Zelten!
Rezept: Tiroler Zelten
Zutaten
Für die Früchtefüllung
500g Rosinen
400g getrocknete Feigen
100g getrocknete Datteln
400g ganze Haselnüsse
200g ganze Mandeln
Saft von zwei Orangen
125ml Rum
125ml Weißwein
1 TL Zimt
1 TL Kardamom
1 TL Lebkuchengewürz
etwas gemahlenen Anis
Für den Brotteig
300g Weizenmehl
350g Roggenmehl
1 TL Salz
1 TL Brotgewürz
20g frische Hefe
1 EL Zucker
300ml lauwarmes Wasser
Außerdem
kandierte Kirschen
ein paar ganze (am besten geschälte) Mandeln
Und so wird’s gemacht
Am Vorabend das Trockenobst kleinhacken. Die Nüsse grob hacken und untermengen. Orangensaft, Rum und Weißwein vermischen und zusammen mit den Gewürzen zur Trockenobst-Nussmischung geben. Alles gut vermengen und über Nacht abgedeckt ziehen lassen.
Für den Teig den Zucker im Wasser auflösen. Die Hefe darüberbröseln und gut verrühren, bis sie sich auflöst. Etwas bemehlen und das “Dampfl” für ca. 15 Minuten gehen lassen.
Weizenmehl und Roggenmehl mit Brotgewürz und Salz vermischen. Das Dampfl dazugeben und entweder mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder mit der Hand verkneten, bis ihr einen weichen, elastischen Teig habt. Den Teig zu einer Kugel rollen, in eine bemehlte Schüssel geben und für ca. 1 Stunde abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
Den Ofen auf 200°C vorheizen. Den Teig nach der Gehzeit nochmals kurz durchkneten. Nun die Trockenobstmischung dazugeben und mit den Händen alles gut verkneten. Daraus ca. handtellergroße ovale Brote formen, mit einigem Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und 40 – 50 Minuten backen.
In die noch warmen Zelten eine kandierte Kirsche und ein paar Mandeln drücken. Die Zelten vollständig auskühlen lassen, in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 1 Woche kühl lagern. Am besten dünn aufgeschnitten mit etwas Butter genießen!
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