Seit Anfang des Jahres helfe ich, zusammen mit einigen anderen Freiwilligen, ein paar Syrern dabei, Deutsch zu lernen. Einmal die Woche treffen wir uns um zu lesen, Grammatikstrukturen zu üben oder Konversation zu machen. Natürlich geht nicht immer alles komplett reibungslos vor sich. Gerade zu Beginn war ich aufgeregt und nervös, wie die Deutschstunden ablaufen würden und auch, wie das miteinander lernen funktionieren würde. Die anfängliche Skepsis bezüglich des fremden Gegenübers verflog aber innerhalb kürzester Zeit, sodass der Kontakt mit den jungen Männern ganz zwanglos funktioniert. Kommunikationsschwierigkeiten bei verschiedensten Erklärungsversuchen werden mit Händen, Füßen und Google gelöst. Dabei lerne ich nicht nur über die syrische Kultur, sondern auch viel über das frühere Leben meiner Deutschschüler. So schwer sich die Einzelschicksale oft auch anhören, so wichtig ist es auch, sich in der momentane Lage diese im Gedächtnis zu behalten, um sich die eigene Empathie zu bewahren, während überall über “die Flüchtlinge” geredet wird. Die Erfahrungen, die ich während der letzten Monate dort gemacht habe, möchte ich nicht mehr missen.
Letztes Wochenende wollten sich unsere Deutschschüler bei uns bedanken und luden Lehrer*innen und Helfer*innen zu sich nach Hause zu einem gemeinsamen Essen ein. Ich sag’s euch, die Tische bogen sich! Den ganzen Tag hatten die Männer für uns gekocht, um uns mit traditionellem Speisen aus ihrer Heimat zu verwöhnen. Das Essen war ein Wahnsinn, die Stimmung super und der ganze Abend ein voller Erfolg!