Als ich letzten Sommer von England zurückgekommen bin, hab ich mich vor allem auf eins gefreut: richtig gutes Brot. Denn wenn wir ehrlich sind, gibt es bei all den Vorzügen, die Großbritannien so zu bieten hat, doch das eine oder andere, dass sie auf der Insel noch lernen müssen. Eine vernünftige Brotkultur gehört da für mich dazu. Zwar gibt es auch dort die Möglichkeit, dem leidigen Toastbrot zu entfliehen, so ganz zufrieden war ich mit der Auswahl dann aber doch nicht. Ihr könnt euch also vorstellen, wie glücklich ich war, als ich endlich wieder in eine Laugenbreze oder ein leckeres Vollkornbrot beißen konnte.
Da ich zu dieser Zeit glücklicherweise auch nicht gerade viel zu tun hatte, entflammte ganz schnell meine Lust aufs Selbermachen. Also hab ich mich ein wenig eingelesen, mir ein Gärkörbchen zugelegt und herumexperimentiert. Zwischendurch zog auch ein neues Familienmitglied, der Sauerteig bei uns ein – 3 Sauerteigbrote später, als mal gerade kein neues Brot geplant war, machte der sich allerdings nach seiner Fütterung im Kühlschrank selbstständig und musste sich deshalb wieder von uns verabschieden. Irgendwann geb’ ich ihm vielleicht noch mal eine Chance, im Moment gehen wir allerdings getrennte Wege. Also sah ich mich nach Alternativen um – und wurde fündig: ich stolperte über das No-Knead Bread.